Jetzt ist wieder Hochsaison, Hochsaison der Finanzmarktprognostiker und Börsengurus. Jedes Jahr um diese Zeit füllen sie die Medien mit ihren Vorhersagen und ziehen die Aufmerksamkeit von Anlegern auf sich.
Zunächst muss man sich die Trefferquote dieser Prognosen vor Augen führen. Studien zeigen, dass die Vorhersagen oft nicht besser sind als Zufallstreffer. Warum? Weil die Finanzmärkte von einer Vielzahl globaler Ereignisse beeinflusst werden, die kaum vorhersehbar sind. Politische Entscheidungen, wirtschaftliche Veränderungen, sogar Naturkatastrophen können die Märkte in Sekundenschnelle beeinflussen. Zudem können wir davon ausgehen, dass die Finanzmärkte grösstenteils effizient sind und somit alle Informationen bereits in den heutigen Kursen eingepreist sind. Der Markt ist also fair (bewertet) und das ist gut so!
Wer hätte z.B. schon darauf gewettet, dass Technologiewerte in diesem Jahr über 50% zulegen können und der Zinsgipfel wahrscheinlich bereits erreicht ist? So titelte z.B. die renommierte Finanzzeitung “Finanz und Wirtschaft” in ihrer Ausgabe vom 24. Dezember 2022 “Bessere Aussichten 2023 für Aktien aus der Old Economy” und schrieb in ihrem Artikel “Zur Old Economy zählen alle Sektoren ausserhalb der New Economy. Dazu gehören die klassischen zyklischen Industriebetriebe, aber auch Unternehmen aus dem defensiven Basiskonsum wie Coca-Cola – ein Liebling von Warren Buffet – sowie die Überflieger des Jahres 2022, die Energieunternehmen. Obwohl der Kursverlauf dieser völlig unterschiedlichen Sektoren wenig einheitlich ist, sprechen doch sowohl die meist günstigere Bewertung als auch höhere Dividendenausschüttungen für bessere Aussichten der Old-Economy-Aktien.”
Nun heute wissen wir, dass sowohl die Titel von Coca-Cola wie auch des Energieunternehmen Chevron zu den ganz wenigen Aktien gehören, die 2023 eine negative Entwicklung aufweisen im Dow Jones Index. Ich bin darum vorsichtig mit Prognosen und setze langfristig auf Qualität…
Der Überflieger Bitcoin
Die weitaus beste Anlageklasse im Jahre 2023 war Bitcoin (siehe Grafik). Über die Gründe habe ich im letzten Blogartikel ausführlich berichtet. Aber auch die Aktienmärkte konnten sich in diesem Jahr sehr positiv behaupten. So stieg – wie schon in der Einleitung erwähnt – der Technologieindex Nasdaq fast sprunghaft an und konnte das Terrain auch bis ans Jahresende behaupten respektive noch ausweiten. Zu den Gewinnern darf sich auch zählen, wer auf Amerikanische und Europäische Aktien gesetzt hat, viele grosse Aktienindizes bewegen sich in der Nähe ihrer Allzeithochs. Etwas in die Röhre hatte man als Schweizer Anleger geguckt, sowohl der Schweizer Aktienmarkt mit seiner defensiven Ausrichtung wie auch die Stärke des Schweizer Frankens drückten auf die Rendite.
Kursentwicklung von Bitcoin, Nasdaq, Dow Jones, Gold und SMI 2023
Qualität war unsexy
Der Qualitätsinvestor konnte nach einem überdurchschnittlichen Vorjahr nur neidisch auf die Entwicklung der Wachstumswerte schauen. Langjährige Börsenlieblinge wie der Roche Genussschein oder die Nestle Aktien wurden aus den Portfolios gekippt. Lange galten diese quasi fast als Obligationenersatz in einem negativen Zinsumfeld.
Die drei besten (UBS, Partners Group, Logitech) und schlechtesten (Roche, Lonza, Nestle) Aktien im SMI 2023
Revival der Qualitätsaktien im Jahre 2024?
Kommt es nun 2024 wieder zu einer Wende und wissen die Investoren Qualitätstitel wieder zu schätzen? Dies wird sich zeigen… sicher ist, es war langfristig betrachtet definitiv nie eine schlechte Entscheidung, Qualität zu günstigen Preisen einzukaufen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir ein super Jahr 2024 mit ganz vielen richtigen Investitionsentscheiden!
Falls Du Hilfe brauchst, dann bin ich gerne da!
Herzliche Grüsse
Marco