Das lang ersehnte Bitcoin-Halving ist vorbei und was ist passiert? Nicht viel… der Kurs von Bitcoin hat sogar leicht nachgegeben und „dümpelt“ zwischen 55‘000 und 70‘000 USD rum. Wie geht es weiter und wie hat sich der Kurs von Bitcoin bei den letzten Halvings entwickelt? In den vergangenen Wochen hat das Geschehen rund um Bitcoin im Kryptowährungssektor für aussergewöhnliche Aufregung gesorgt, vor allem durch die Aussicht auf hohe Gewinne für Bitcoin-Inhaber. Seit der Einführung von Bitcoin im Jahr 2009 haben die verschiedenen „Halvings“ – die Halbierung der Belohnungen für Bitcoin-Miner – regelmässig im Folgejahr zu deutlichen Preissteigerungen geführt.
Das erste Halving
Das erste Halving im Jahr 2012 markierte einen Wendepunkt, da der Bitcoin-Preis einen beeindruckenden Anstieg von über 8.000 Prozent erlebte. Dieses Phänomen wird durch die Halbierung der Menge an neu geschaffenen Bitcoins ausgelöst, wodurch sich das Angebot verknappen und theoretisch der Preis steigen sollte. Da zu diesem Zeitpunkt allerdings Bitcoin nur wenigen Personen bekannt war und ein Kauf weitaus komplizierter war als heute, ist eine Aussagekraft zumindest zweifelhaft.
Das aktuelle, vierte Halving hat zu weit mehr Spekulationen geführt als die vorherigen, möglicherweise weil Bitcoin mittlerweile breitere mediale Aufmerksamkeit geniesst – ganz im Gegensatz zum ersten Halving 2012, das fast unbemerkt blieb. Viele Anleger haben sich entsprechend im Vorfeld positioniert, was darauf hindeutet, dass der Markt dieses Ereignis möglicherweise bereits eingepreist hat.
Diese Situation hat zu zahlreichen Prognosen geführt, nicht nur innerhalb der Kryptogemeinschaft. Experten spekulieren intensiv über mögliche Preisentwicklungen: Wird der Bitcoin-Preis steigen? Wenn ja, wann und um wie viel?
Das zweite und dritte Halving haben mehr Aussagekraft
Märkte funktionieren in Zyklen, und dies trifft auch auf Bitcoin zu. Daher ist es interessant zu betrachten, wie sich der Zyklus bei den letzten zwei Halvings in den Jahren 2016 und 2020 verhalten hat.
Beim zweiten Halving am 9. Juli 2016 stieg der Kurs im Vorfeld an und stagnierte dann über einige Wochen, bevor eine kleine Korrekturbewegung einsetzte (siehe Grafik). Die Seitwärtsbewegung dauerte über drei Monate, bis am 26. Oktober 2016 der Ausbruch kam und Bitcoin um über 4000% bis zum damaligen Allzeithoch am 16. Dezember 2017 anstieg.
Ein ähnlicher Verlauf war beim dritten Halving im Jahr 2020 zu beobachten. Auch hier verlief der Kurs längere Zeit nach dem Halving relativ unspektakulär seitwärts. 162 Tage nach dem Halving startete der Ausbruch, und Bitcoin konnte nochmals um über 600% zulegen.
Das Halving ist ein im Bitcoin-Code festgelegtes Ereignis, das ungefähr alle vier Jahre bzw. nach jeweils 210‘000 geminten Blöcken stattfindet. Bei jedem Halving wird die Belohnung, die Miner für die Validierung eines neuen Blocks in der Bitcoin-Blockchain erhalten, halbiert. Ursprünglich betrug die Vergütung im Jahr 2009 noch 50 Bitcoins pro Block. Durch die fortlaufenden Halvings wurde diese Vergütung schrittweise reduziert, sodass sie beim vierten Halving nur noch bei 3,125 Bitcoins pro Block liegt, was ungefähr 200‘000 USD entspricht (Stand Mai 2024). Das Ziel dieser Massnahme ist es, die Inflation zu kontrollieren und die Schaffung neuer Bitcoins zu verlangsamen, da die maximale Anzahl an Bitcoins, die jemals existieren können, auf 21 Millionen begrenzt ist. Historisch gesehen führte das Halving, trotz einer gewissen zeitlichen Verzögerung, zu einem deutlichen Anstieg des Bitcoin-Preises.
Was bedeutet das Halving bei Bitcoin?
Fazit
Die zweite und dritte Halvings haben gezeigt, dass es keineswegs unüblich ist, dass sich der Bitcoin-Kurs nach dem Halving zunächst seitwärts bewegt oder sogar negative Tendenzen aufweist. Für viele Mining-Unternehmen stellt das Halving eine kritische Überprüfung ihrer Rentabilität dar. Es wird allgemein erwartet, dass einige gezwungen sein könnten, ihre Bitcoin-Bestände zu verkaufen, um Betriebskosten zu decken und weiterhin operativ zu bleiben, was kurzfristigen Druck auf den Bitcoin-Preis ausüben kann. Mittel- bis langfristig scheint sich jedoch ein Konsens herauszukristallisieren, der Bitcoin strahlende Zukunftsaussichten bescheinigt.
Beim vierten Halving kommen noch einige gewichtige Faktoren hinzu. Ein wichtiger Indikator hierfür war die Zulassung von elf Bitcoin-ETFs durch die US-Wertpapier- und Börsenaufsicht SEC im Januar. Dieser Trend zeigt, dass zunehmend große Akteure wie institutionelle Investoren Bitcoin halten dürften und Bitcoin zukünftig auch eine Rolle in der klassischen Vermögensverwaltung spielen könnte. Dies könnte zu einer neuen Dynamik führen, die in früheren Halvings so nicht zu beobachten war. Weiterhin führt die weitere Verknappung dazu, dass Bitcoin mittlerweile das härteste Asset weltweit darstellt.
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Marco