Das 8’700 Milliarden Refinanzierungs-Dilemma

Warum 2025 ein Jahr wird, das es in sich hat

Staatsverschuldung klingt nach grauen Zahlenkolonnen, oder? Aber was da gerade passiert – vor allem in den USA – ist alles andere als trocken. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die tickende Zeitbombe namens Refinanzierung. Warum 2025 dabei ein echtes Schlüsseljahr ist, wie gigantisch die Summen wirklich sind – und warum das nicht nur Washington, sondern auch dich als Anlegerin oder Anleger interessieren sollte.

Schuldenparty weltweit – mit Katergarantie?

Ob Deutschland, China oder eben die USA: Staatsverschuldung ist längst kein Randthema mehr. Die Staaten dieser Welt geben Gas – und zwar nicht nur bei Investitionen, sondern auch beim Schuldenmachen. In den USA hat sich die Lage allerdings auf ein ganz neues Level katapultiert.

36 Billionen US-Dollar – und es wird noch mehr

Die US-Staatsverschuldung kratzt mittlerweile an der 36-Billionen-Dollar-Marke – und das war noch nicht das Ende. Für 2025 wird ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von rund 1,8 Billionen US-Dollar erwartet.

Nicht nur ein grosser zusätzlicher Finanzierungsbedarf steht an, dazu laufen fast 9 Billionen US-Dollar an bestehenden Staatsanleihen aus – und müssen durch neue ersetzt werden. Nur: Die Zinsen heute sind auf einem ganz anderen Niveau als noch vor ein paar Jahren.

Grösste Fälligkeiten US-Staatsanleihen 2025
Eigene Darstellung,
Quelle: https://www.finanzen.net/anleihen/us-staatsanleihen?orderBy=BondList:MaturityDate:asc

Neue Anleihen, neue Zinslast

Wer heute eine zehnjährige US-Staatsanleihe kauft, bekommt rund 4,22 % Rendite. Bei zweijährigen sind es ca. 3,9 %. Klingt nach attraktiven Zahlen – zumindest für Anleger.

Für den Staat hingegen sind das schlechte Nachrichten. Denn der Durchschnittszins der auslaufenden Anleihen liegt weit darunter. Heisst konkret: Die neuen Schulden kosten richtig Geld – und die Zinslast schiesst durch die Decke.

200 Milliarden – einfach mal so obendrauf

Allein durch die höheren Zinsen könnten sich die jährlichen Zinskosten der USA um 200 Milliarden Dollar erhöhen. Zur Einordnung: Die Zinszahlungen liegen jetzt schon bei rund 1,13 Billionen Dollar pro Jahr – und sind damit grösser als der gesamte Verteidigungshaushalt.

Und jetzt? Was tun, wenn’s brennt?

Die Fed hat bereits signalisiert: Zinssenkungen? Erst mal Fehlanzeige. Immerhin soll das sogenannte Quantitative Tightening – also der Rückbau der eigenen Bilanz – von aktuell 25 auf 5 Milliarden Dollar pro Monat reduziert werden. Klingt nett. Reicht aber nicht.

Vielmehr scheint sich abzuzeichnen, dass ein neuerliches Gelddruckprogramm folgen muss – mit kräftiger Ausweitung der Notenbankbilanz. Oder, diplomatischer formuliert: Liquiditätsspritzen für den Markt.

Der Markt als Dominoeffekt

Sollte die Fed wieder auf Einkaufstour gehen und massiv Staatsanleihen aufkaufen, wären die Effekte klar: Zinsen sinken, Refinanzierung wird billiger. Die Märkte bekommen Rückenwind – und überschüssige Liquidität findet ihren Weg… nun ja, meistens in risikoreiche Assetklassen wie Aktien, Immobilien, Gold oder Bitcoin.

Schon mal gesehen, was nach der letzten Runde QE passiert ist? Eben.

Und was bringt die Zukunft?

2025 könnte zum Jahr der Entscheidungen werden. Die Refinanzierungskosten sind ein systemisches Risiko, das derzeit noch zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Doch die Zeit drängt.

Womöglich erleben wir bald das Comeback der Notenpresse. Oder, wer weiss, vielleicht kommt es gar zu einem Kaufzwang für langfristige US-Staatsanleihen ohne Verzinsung für andere Länder und dessen Zentralbanken. Klingt verrückt? Vielleicht. Aber ehrlich gesagt: Mich würde das nicht mal mehr überraschen.

Fazit:

Das Refinanzierungs-Dilemma der USA ist kein abstraktes Problem – es ist konkret, gigantisch und hat das Potenzial, die Märkte ordentlich durchzuschütteln. Die Kombination aus Rekordschulden, steigenden Zinsen und politischem Druck wird 2025 womöglich zu einem Jahr machen, das wir so schnell nicht vergessen.

Bleib wachsam – und überlege dir gut, wie du dein Portfolio aufstellst. Denn eines ist sicher: Wenn die Druckerpresse läuft, wird das Geld wieder in Bewegung geraten. Die Frage ist nur – wohin?

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