Der Zinseszins ist ein Konzept, das vielen Menschen nicht vollständig bewusst ist, obwohl es eine enorme Auswirkung auf den langfristigen Vermögensaufbau hat. In diesem Blogbeitrag möchten wir das Konzept des Zinseszinses genauer erklären und anhand einer eindrücklichen Geschichte verdeutlichen, wie er Dein Vermögen im Laufe der Zeit stark positiv beeinflussen kann.
Albert Einstein wird oft das Zitat zugeschrieben: „Compound interest is the eighth wonder of the world. He who understands it, earns it; he who doesn’t, pays it.“ (Der Zinseszins ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient ihn; wer ihn nicht versteht, zahlt ihn.) Dieses Zitat betont die beeindruckende Kraft des Zinseszinses und seine Bedeutung für den Vermögensaufbau. Auch auf die Frage nach der stärksten Kraft im Universum antwortete er spontan: «Das ist der Zinseszins.»
Was ist der Zinseszins?
Das entscheidende Kriterium für den Erfolg einer Anlage ist die erzielte Rendite. Diese kann aus Zinsen stammen, aus Dividenden oder aus Kursgewinnen. Während man Kursgewinne einfach laufen lassen kann, fliessen Zinsen und Dividenden aufs Konto und können dann für andere Zwecke als das Investieren verwendet werden. Es zahlt sich aber aus, diese Ausschüttungen wieder zu investieren, damit sie selbst auch Renditen abwerfen. Das nennt man Zinseszinseffekt. Er besteht darin, dass Zinsen, die aufgrund einer verzinslichen Kapitalanlage am Ende eines bestimmten Zeitraums gutgeschrieben werden, ab Beginn der darauffolgenden Periode die Einlage erhöhen und sich somit in der Zukunft selbst verzinsen.
Beim Investieren wirkt das Prinzip des Zinseszinses in einer ähnlichen Art und Weise. Die von einem Investor erworbenen Vermögensgegenstände generieren Gewinne, werden reinvestiert und produzieren zukünftig mehr Gewinn. Und je mehr Zeit man dem Zinseszinseffekt gibt, desto gewaltiger wird seine Kraftentfaltung, denn das Zinseszinswachstum macht aus einem kleinen Betrag einen grossen, ganz von alleine…
Nachfolgende Geschichte zeigt hierbei den Einfluss des Zinses-Effekt in eindrücklicher Weise:
Zwar sind Kinder teuer und junge Familien verfügen häufig nur über begrenzte finanzielle Möglichkeiten, dennoch dürfte für die meisten jungen Familien 3 CHF pro Tag, vielleicht auch mit der Hilfe der Großeltern, machbar sein.
Nehmen wir an, wir reden über ein Mädchen namens Mia (Nummer 1 der beliebtesten Mädchennamen 2021 in der Schweiz, natürlich könnte aber auch der Name Deines Kindes hier stehen). Weiterhin nehmen wir an, Mias Eltern sparen 3 CHF pro Tag oder 90 CHF pro Monat bis Mia 18 Jahre alt ist.
Natürlich gehen Mias Eltern nicht täglich zur Bank und zahlen 3 Franken ein und legen das Geld dann auf ein Sparkonto. Nein. Mias Eltern investieren. Mit anderen Worten, sie zahlen jeden Monat CHF 90 in ein Aktienportfolio ein. Dieses Portfolio ist hochdiversifiziert und global ausgerichtet und erzielt in der Regel langfristige Renditen nach Kosten von über 7% p.a.
Doch zurück zu Mia. Mia ist mittlerweile 18 Jahre alt und bekommt von ihren Eltern diese Erfolgsgeheimnisse zu ihrem Geburtstag geschenkt. Zudem erhält sie einen Auszug ihres Aktienportfolios mit einem Vermögen von mittlerweile 38’765 CHF.
Mia ist begeistert und beschliesst, weiterhin an der von ihren Eltern begonnen Strategie festzuhalten. Sie zahlt bis zu ihrem 65. Lebensjahr jeden Monat CHF 90 ein.
Mit Ruhestandsbeginn schaut Mia wieder auf ihr Portfolio und kann es kaum glauben. Ihr Vermögen beträgt jetzt 1’425’000 CHF.
Mia beginnt zu rechnen. Wie ist das möglich? Dabei hatte sie doch nur 70’200 CHF über all die Jahre eingezahlt. Langsam beginnt sie zu begreifen, dass die Rendite von 7 % pro Jahr und insbesondere der Zinseszinseffekt hierfür verantwortlich sind. Mia denkt an ihre Eltern und die Entscheidung, die diese vor vielen Jahren für sie getroffen haben und ist einfach nur glücklich.
Mia beschliesst, sich 2’500 CHF jeden Monat auszahlen zu lassen und stellt hierfür CHF 425’000 zurück. Die verbleibende 1 Million CHF belässt Mia weiter in ihrem Portfolio. Als Mia mit 90 Jahren stirbt, hinterlässt sie ein Vermögen von über 5,7 Millionen CHF.
Soviel zu der Geschichte von Mia. Natürlich werden Kritiker sagen, dass die Rechnung so nicht ganz aufgeht. Schliesslich wurden Inflation und Steuern (Kapitalgewinne sind in der Schweiz für Privatpersonen steuerfrei) nicht berücksichtigt. Befürworter würden sagen, Mia hätte doch in der Zeit ihrer Berufskarriere, in der sie gut verdient hat, sicherlich mehr eingezahlt als 3 CHF pro Tag oder etwas über 1’000 CHF pro Jahr. Wie auch immer… die Macht des Zinseszinseffekt ist enorm eindrücklich.
Die nachfolgende Grafik zeigt den Zinseszinseffekt von Mia bis zu Ihrer Pensionierung.
Quelle: financial-calculators.com
Fazit:
Der Zinseszins ist zweifellos ein mächtiges ja vielleicht das mächtigste Instrument für den langfristigen Vermögensaufbau. Durch die stetige Reinvestition der erzielten Zinsen und Dividenden kann sich dein Vermögen im Laufe der Zeit exponentiell steigern. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass der Zinseszins nicht ohne Risiken ist und von externen Faktoren wie Inflation und Marktschwankungen beeinflusst werden kann. Dennoch überwiegen die Vorteile des Zinseszinses bei weitem, insbesondere wenn man frühzeitig damit beginnt, Geld anzulegen und langfristig denkt.
Wenn Du den Zinseszins in Deine finanzielle Planung einbeziehst, kannst Du die Kraft der Zeit nutzen und Dein Vermögen auf nachhaltige Weise aufbauen. Obwohl der Prozess Geduld erfordert, können die langfristigen Ergebnisse erstaunlich sein.
Wenn Du mehr zur exponentiellen Vermögensvermehrung und den Lösungen zur richtigen Umsetzung erfahren möchtest, dann schau Dir unsere Akademie und unser Coaching genauer an.
Herzlichst!
Euer Marco
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