Professionelle Investoren achten genau auf die Verwaltungskosten ihrer Anlagen, das heisst, sie verhandeln hart mit ihren Depotbanken/Brokern und vergleichen die Produktkosten minutiös. Dies aus gutem Grund, denn Kosten sind Deine entgangenen Renditen!
Beim Investieren können verschiedene Kosten anfallen, die Du beachten solltest. Es ist wichtig, die genauen Kosten Deiner Investition zu kennen und sie richtig einzuschätzen. Grundsätzlich kann zwischen einmaligen Kosten, also Kosten die beim Kauf Deiner Wertschriftenanlagen entstehen, und laufenden Kosten für die Verwaltung und die Bewirtschaftung Deiner Investitionen, unterschieden werden.
Doch was für Kosten können beim Investieren auf Dich zukommen:
Am Anfang Deines Investitionsprozesses stehen die Kaufkosten, hierbei können folgende Kostenkomponenten entstehen:
- Courtage-/Transaktionskosten
- Ausgabekommissionen bei Kollektivanlagen (Anlagefonds)
- Wechselgebühren bei Fremdwährungen
- Stempelsteuern/Umsatzabgaben
Laufende Kosten begleiten Dich während der gesamten Laufzeit Deiner Investitionen. Diese Kosten sind besonders entscheidend, da sie direkten Einfluss auf Deine Nettorendite haben und in Verbindung mit dem Zinseszins exponentiell grosse Auswirkungen auf die Entwicklung Deines Vermögens haben können. Daher sollte Dein Hauptaugenmerk klar auf diesen Kosten liegen.
Zu den laufenden Kosten zählen:
- Verwaltungsgebühren (Depotgebühren, Kosten für Steuerauszüge, Positionsgebühren usw.)
- Produktkosten Deiner Anlagen (z.B. bei Anlagefonds)
- Performancegebühren und andere spezielle Vereinbarungen
Nachfolgende Geschichte soll dabei die Wichtigkeit der Kosten bei Deinen Anlagen unterstreichen:
Mia ist 25 Jahre alt und hat soeben ihre Ausbildung abgeschlossen. Mit der ersten Festanstellung hat sie nun monatlich deutlich mehr Geld zur Verfügung. Sie beschliesst darum, einen Teil Ihrer monatlichen Ersparnisse in Aktien zu investieren. Nach einer Analyse ist sie zum Schluss gekommen, dass sie monatlich 300 Franken investieren kann. Sie hat dabei gehört, dass Aktien langfristig eine Rendite von 7% und mehr pro Jahr abwerfen können. Beim Vergleich von verschiedenen Banken und Produkten hat sie erhebliche Unterschiede bei den laufenden und bei den Kosten beim Kauf entdeckt. So zahlt sie für den Kauf ihres ausgewählten Aktienfonds bei einem Anbieter 0.3% und bei der anderen Bank 1%. Weiter hat sie festgestellt, dass die laufenden Kosten, also Depotgebühren und Produktkosten pro Jahr bei der Bank A 1.50% ausmachen und bei der Bank B nur mit 0.40% zu Buche schlägt.
Mia denkt sich, dass die Unterschiede bei einer erwarteten Rendite von 7% ja nicht so ins Gewicht fallen, doch dann rechnet sie doch einmal nach, da sie ihre Investitionen langfristig tätigen und für Ihre Altersvorsorge ansparen möchte.
Zuerst schaut Sie sich die Investitionskosten bzw. die Kaufgebühren etwas genauer an.
Ihre Investitionsdauer ist also 40 Jahre bis zu Ihrer Pensionierung, wo Sie monatlich 300 Franken einzahlen möchte. Bei der Bank 1 bezahlt sie 0.30% für den Kauf, zahlt also monatlich 299.10 CHF ein. Bei der zweiten Bank sind es folglich 297 Franken (1% Kosten).
Zuerst einmal ist Mia verblüfft, welches Endkapital bei beiden Varianten mit einer jährlichen Rendite von 7% herauskommt. Hier zeigt insbesondere der Zinseszinseffekt über die lange Laufzeit seine magische Wirkung. Sie hat ja über die gesamte Laufzeit nur CHF 144‘000.- eingezahlt.
Bei der Bank 1 würde das Endkapital CHF 716‘530.- betragen, bei der Bank 2 mit deutlich höheren Kosten 711‘500 Franken. Die Unterschiede sind also am Ende relativ gering und machen dabei weniger als 1% aus.
Nun berechnet Sie noch die Auswirkungen der laufenden Kosten. So rechnet Sie bei der Bank A mit einer Rendite von 5.50% (7% – Kosten 1.50%) und bei der Bank B mit einer Rendite von 6.60%.
Bei der Ansicht der Resultate muss sich Mia kurz festhalten, bei der Bank A beträgt das Kapital nämlich nach 40 Jahren 491‘780 Franken, bei der Bank B mit den deutlich tieferen laufenden Kosten kommt Sie auf CHF 648‘603. Sie stellt also fest, dass sie bei der Bank B bei ihrer Pensionierung fast 157‘000 Franken mehr Kapital angespart hätte, obwohl der Kostenunterschied „nur“ 1% ist.
Dieses Beispiel verdeutlicht die Wichtigkeit der Kostenstruktur beim Anlegen. Während sich Unterschiede bei den Erwerbskosten nicht gross auswirken, sind die laufenden Kosten absolut zentral und können je nach Anlagesumme und Laufzeit schnell mehrere zehntausende von Franken ausmachen.
Kostenbewusstes Anlegen zahlt sich aus
Es gibt sowohl theoretische als auch praktische Gründe, die für kostengünstige Anlagekonzepte sprechen, dies gilt mit entsprechenden Nachweisen sowohl für aktive als auch passive Anlagen.
Die theoretischen Überlegungen für kostengünstiges Anlegen basieren auf dem Konzept des Nullsummenspiels. Dieses besagt, dass die Wertentwicklung eines beliebigen Index den Durchschnitt aller Anlagen auf dem entsprechenden Markt widerspiegelt. Gemäss dem Konzept des Nullsummenspiels bedeutet dies, dass für jeden investierten Betrag, der die Marktentwicklung übertrifft, ein Gegenspieler existieren muss, der die durchschnittliche Marktentwicklung nicht erreicht.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung (NZZ)
Vor Berücksichtigung von Kosten werden Outperformer (Anlagen, die die Marktentwicklung übertreffen) und Underperformer (Anlagen, die die Marktentwicklung unterbieten) im Nullsummenspiel in einem ausgeglichenen Verhältnis dargestellt. Jedoch entstehen tatsächlich Kosten für alle Investoren beim Marktzugang. Diese Kosten verschieben die Verteilung der Erträge in den negativen Bereich, wodurch sich mehr als die Hälfte der Anlagen im Bereich der Underperformer befindet (siehe Grafik). Je höher die Kosten sind, desto stärker beeinflussen sie die Verteilung, und umso grösser ist der Anteil der Anlagen, die hinter der Marktentwicklung zurückbleiben. Theoretisch müsste eine Reduzierung der Kosten für Anlagen daher zu besseren Ergebnissen führen.
Fazit
Es ist somit äusserst ratsam, die Kostenstruktur und die Höhe der einzelnen Kostenkomponenten genau zu analysieren, um die Auswirkungen auf Deine Rendite zu verstehen. Durch die Wahl von Anbietern und Produkten mit niedrigeren Kosten kannst Du Deine potenziellen Renditen maximieren und somit langfristig von einer positiven Vermögensentwicklung profitieren, denn Kosten sind Deine entgangenen Renditen!
Falls Du mehr zur exponentiellen Vermögensvermehrung mit extrem tiefen Kosten und den richtigen Lösungen dazu wissen möchtest, dann schau Dir unsere Akademie oder unser Coaching an und baue Dir selbst grosses Vermögen auf.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg mit der Umsetzung Deiner Anlagestrategie und freue mich aufs nächste Mal.
Herzlichst!
Euer Marco