Soll ich meine 3a-Gelder in Aktien investieren?

Rund 62% Prozent der Schweizer Erwerbstätigen besitzen ein Säule 3a-Konto und rund 60% dieser zahlen auch regelmässig darauf ein. Die meisten Kunden belassen dabei ihre Ersparnisse auf Kontolösungen und nur etwas mehr als ein Drittel legt das Vorsorgegeld auch in Wertschriften an.  (Quelle: Bundesamt für Statistik, Verein Vorsorge Schweiz).

Doch wie kann man seine 3a-Gelder überhaupt anlegen und sollte ich diese in Aktien investieren?

Bevor wir in die Details der Anlagemöglichkeiten eintauchen, ist es wichtig zu verstehen, was die Säule 3a überhaupt ist und welche Vorteile sie bietet.

Die Säule 3a ist ein spezielles Sparkonto, das in der Schweiz für die private Altersvorsorge konzipiert wurde. Sie wurde geschaffen, um den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, Geld für ihren Ruhestand zu sparen, während sie gleichzeitig steuerliche Vorteile geniessen. Die Säule 3a bietet eine einzigartige Kombination aus langfristigem Vermögensaufbau und Steuerersparnissen, was sie zu einer äusserst attraktiven Option für jeden macht, der an seine finanzielle Zukunft denkt.

Die möglichen Anlageformen in der Säule 3a

Es gibt vier gängige Ansätze, um die Gelder in der Säule 3a in der Schweiz zu verwalten:

1. 3a als Sparkonto: Eine traditionelle Methode besteht darin, das Geld in ein Sparkonto einzuzahlen. Früher konnten hierbei noch attraktive Zinsen erwirtschaftet werden, jedoch sind diese Zeiten leider vorbei und die Verzinsung liegt unter der Inflationsrate, was aktuell zu einer negativen Realverzinsung führt. Daher bietet diese Option heute in Bezug auf die Rendite wenig Anreiz.

2. 3a als Anlageprodukt mit Versicherung: Bei dieser Variante schliesst man eine Versicherung ab, um bestimmte Risiken wie Tod oder Invalidität abzudecken. Die Absicherung ist jedoch nicht kostenfrei, da Gebühren anfallen. Das Produkt kombiniert Anlagefonds, die dazu dienen, den Sparanteil zu vermehren. Leider sind Versicherungsprodukte oft intransparent in Bezug auf die Kosten ausgestaltet und vielfach werden nur langfristige Vertragslaufzeiten verbunden mit hohen Vertriebsprovisionszahlungen angeboten.

3. 3a mit Vorsorgefonds: Vorsorgefonds werden von den meisten grossen Banken angeboten. Hierbei wird ein Teil der Säule 3a in Wertpapiere investiert. Die genaue Auswahl der Wertpapiere obliegt dem Fondsmanager, der dafür Gebühren erhebt. Diese Produkte sind standardisiert, und die Mitbestimmungsmöglichkeiten sind oft begrenzt.

4. 3a mit ETFs oder Indexfonds: Eine neuere Möglichkeit besteht darin, die Gelder in der Säule 3a in ETFs oder Indexfonds anzulegen. Dies ist kostengünstiger im Vergleich zu den zuvor genannten Fonds. ETFs und Indexfonds verfolgen einen passiven Anlageansatz, indem sie einen bestimmten Index nachbilden. Auch hier sind die Auswahlmöglichkeiten in Bezug auf die zugrunde liegenden Anlagen begrenzt.

Eine alternative Option besteht in Direktanlagen in der Säule 3a: Hierbei handelt es sich um Investitionen in Aktien, bei denen anstelle von breit gestreuten Fonds eine individuelle Strategie mit bestimmten Titeln für Dich zusammengestellt wird. Dabei gelten die Bundesregelungen, die die Richtlinien für die Schweizer Altersvorsorge festlegen. Zum Beispiel gibt es Vorschriften bezüglich der Allokation in Fremdwährungen und bestimmten Anlageklassen, die nicht überschritten werden dürfen.

Der Zinseszins-Effekt ist auch hier entscheidend!

Aufgrund der Langfristigkeit der Gelder in der Säule 3a eignen sich die Gelder hervorragend, um (richtig) angelegt zu werden. Die Auswahl bzw. die zu erwartende Rendite der einzelnen Lösungen ist allerdings absolut entscheidend.

Die nachfolgende Grafik soll dies verdeutlichen. Als Beispiel zahlen wir jährlich 7’000 CHF pro Jahr (Maximalbetrag liegt 2023 bei CHF 7’056) in die Säule 3a ein, dies für 20 Jahre. In der Variante 1 wird hier eine Verzinsung von 2% angenommen, dies dürfte in etwa optimistisch der Verzinsung der Konto-Variante entsprechen. Nach 20 Jahren erhalten wir so einen Endbetrag von rund 173’000 CHF. Legen wir die Gelder mit 5% an, was der Annahme eines guten dynamischen Vorsorgefonds bei Banken entsprechen dürfte, dürfen wir uns nach 20 Jahren über eine Endsumme von rund 243’000 CHF freuen. Investieren wir allerdings in eine indexiertes Aktienportfolio mit einer Renditeannahme von rund 7% sind wir nach 20 Jahren um rund 307’000 CHF reicher. Hier macht sich die Magie des Zinseszinses eben umso mehr bemerkbar.

Quelle: Eigene Darstellung und Berechnung

Fazit

Gerade in der Säule 3a ist es äusserst ratsam, sich intensive Gedanken zur Auswahl der Anlagelösung zu machen. Der Zinseszinseffekt hat über die lange Anlagedauer einen enormen Einfluss auf den Endbetrag, den wir zum Beispiel bei unserer Pensionierung erwarten dürfen. Eine richtige Entscheidung und Auswahl kann somit schnell zu Unterschieden von mehreren 10’000 Franken führen.

Im Bonusteil der richtiganlegen.ch Akademie gehen wir darum intensiv auf die Thematik ein und ich zeige Dir die schweizweit besten Lösungen, die es momentan am Markt gibt. Die Akademie startet am 22. Oktober 2023! Alle Infos gibt es hier!

Wir hören uns! Happy investing!

Herzliche Grüsse

Marco

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Beitragskommentare